17.02.2006 Verdacht auf Vogelgrippe - Feuerwehr Sonneberg-Mitte

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17.02.2006 Verdacht auf Vogelgrippe

Einsätze > Rückblick > Einsätze 2006
Bericht aus dem Freien Wort vom 18. Februar 2006:

Alarmstimmung macht sich breit

Die Vogelgrippe beschert der Sonneberger Polizeiinspektion ein Einsatzhoch: Vier Mal meldeten Bürger in den vergangenen zwei Tagen tote Vögel im Landkreis Sonneberg – und jedes Mal rückten die Beamten aus. Zuletzt gestern Abend nach Haselbach.

HASELBACH/SONNEBERG – Das einzige was bereits greifbar in der Luft liegt, scheint Hsysterie zu sein: Eine tote Taube meldete gestern Vormittag ein Bürger auf dem Piko-Gelände in Sonneberg. Einen weiteren toten Vogel sichtete ein Bürger in der Ortslage Ebersdorf nahe Neustadt bei Coburg. Über die Eis-erstarrte Meise in der Bettelhecker Straße in der Kreisstadt berichtete Freies Wort bereits gestern. Auch hier mussten die Beamten ausrücken, das Federvieh mit Gummischutzhandschuhen bergen und in ein Plastiksäckchen schaufeln – nachdem eine Passantin zum Hörer griff, und Alarm schrillte. Zu einem weiteren Einsatz kam es dann gestern in Haselbach. Gegen 16 Uhr, so Polizeisprecher Bodo Rädlein, wurdeden Beamten eine gefiederte Leiche in der Rögitz gemeldet. Ein Gefahrguttransporter der Sonneberger Feuerwehr rückte in die Oberlandgemeinde aus. Mit vier Mann Besatzung machten sich die Helfer daran, den hops gegangenen Schnattervogel zu bergen. Blaue Säcke wurden ausgerollt, Seuchenschutzkleidung geschürzt und das Tier dann per Kneifzange in ein Transportbehältnis „umgebettet“. Das ganze protokollierte zudem eine Streifenwagenbesatzung. Die Ente ist mittlerweile dem Veterinäramt übergeben – gegebenenfalls zur weiteren Untersuchung.

Bereits in unserer gestrigen Berichterstattung hatte Jörg Schmudde, Amtstierarzt für Seuchenbekämpfung und stellvertretender Leiter des Veterinäramtes Sonneberg, besorgte Bürger explizit darauf hingewiesen, dass „Wildvögel, die kein Geflügel sind, für das Virus nicht empfänglich sind.“ Von toten Amseln und anderen heimischen Singvögeln gehe zudem keine Gefahr aus, so der Veterinär gegenüber Freies Wort. Tote Vögel dürften wie üblich entsorgt werden.

Die derzeitigen Alarmmeldungen ordnen sich freilich ins allgemeine Bild ein: Vor und Nach den ersten Fällen von Vogelgrippe auf der Ostseeinsel Rügen gehen bei den Veterinärbehörden in Thüringen verstärkt Meldungen ein. „Die Leute melden praktisch jeden toten Vogel“, äußerte Uwe Landsiedel, Präsident der Landestierärztekammer und Leiter des Veterinär- und Lebensmittelamtes im Kreis Nordhausen. Weswegen sonst kein Mensch zum Hörer greift, entwickelt sich in der allgemeinen Alarmstimmung somit mittlerweile zum Regelfall: Der tote Bussard im Straßengraben zieht Blaulichteinsätze nach sich. Denn: Beim Einsammeln toter Vögel greifen die Veterinärämter auch auf Hilfe der Ordnungsämter und Feuerwehren zurück. „Anders würden wir das personell gar nicht hinkriegen“, sagte Landsiedel. Die Veterinärämter arbeiteten bereits an der Grenze der Belastbarkeit.

Andreas Beer 
Bilder mit freundlicher Unterstützung von Stefan Thomas
 
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