- Feuerwehr Sonneberg-Mitte

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Technik
Funk und Alarmierung

Am Beginn jedes Einsatzes steht der entsprechende Notruf und die darauf folgende Alarmierung. Der Notruf gelangt über die bundeseinheitliche Rufnummer 112 an die zuständige Leitstelle. Im Falle der Stadt Sonneberg ist dies die Rettungsleitstelle in Suhl. Von dort aus werden alle Rettungskräfte im Landkreis, egal ob Feuerwehr, Rettungsdienst oder THW alarmiert, die laufenden Einsätze koordiniert und dokumentiert. Weiterhin stellen sie wichtige Informationen für die Einsatzkräfte zur Verfügung und bilden eine Schnittstelle zu anderen Leitstellen, zur Polizei, Krankenhäusern und Versorgungsunternehmen.
Die Alarmierung erfolgt in der Regel mittels Funkmeldeempfänger (ugs. Piepser). Diese Art der Alarmierung nennt man "stille Alarmierung", da sie nur die alarmierten Einsatzkräfte erreicht. In einigen Orten wird zusätzlich noch mit Sirene alarmiert, da nicht alle Mitglieder der jeweiligen Feuerwehr über einen Funkmeldeempfänger verfügen. Dies ist dann keine "stille Alarmierung" mehr.

Der Funkmeldeempfänger steht ununterbrochen auf Empfang für die Frequenz des jeweiligen Funkverkehrskreises der Leitstelle. Bei der Alarmierung wird über eine 5-Ton-Folge ein genau definierter Code übermittelt. Stimmt dieser Code mit dem intern gespeicherten Code des Funkmeldeempfängers überein, dann wird der Alarm ausgelöst. Durch akkustische Signale und Vibration wird der jeweilige Träger über die Alarmierung informiert.

Das rechte Bild zeigt einen Funkmeldeempfänger wie er bei der Feuerwehr Sonneberg-Mitte zum Einsatz kommt.

Nach dem Ausrücken aus dem Gerätehaus wird der Kontakt zwischen Leitstelle und Fahrzeug über 4m-Band Funkgeräte (Wellenlänge = 4m) hergestellt. Der Frequenzbereich erstreckt sich von 74,215 bis 87,255 MHz. Hier wird im sogenannten "Kreisververkehr" miteinander kommuniziert, d.h. hierbei tauschen alle Funkstellen des Verkehrskreises ihre Informationen gleichberechtigt miteinander aus.

4m-Band Funkgeräte sind meist fest installiert z.B. in Einsatzfahrzeugen oder Leitstellen. Es existieren aber auch mobile Varianten, diese sind jedoch wenig verbreitet.

Die Alarmierung der Rettungskräfte läuft auch über diesen 4m Funkbereich. Dies kann bei größeren Einsätzen zu einer Überlastung des Funkverkehrskreises führen. Hinzu kommt, dass im Leitstellenbereich Suhl die Landkreise Sonneberg, Hildburghausen, Schmalkaden-Meiningen und die Stadt Suhl auf einer Frequenz abgewickelt werden. Bei einer Überlastung besteht die Möglichkeit auf eine dezentrale Leitstelle auszuweichen und den entsprechenden Großeinsatz auf einem anderen Kanal weiter zu koordinieren. Dezentrale Leitstellen befinden sich z.B. in Gerätehaus der Feuerwehr Sonneberg-Mitte, im Gerätehaus der Feuerwehr Neuhaus am Rennweg oder im Feuerwehrkreisausbildungszentrum in Sonneberg-Steinbach. Diese werden im Ernstfall mit speziell geschulten Feuerwehrangehörigen besetzt.

Um eine lückenlose Funkversorgung zu gewährleisten, arbeitet der Funkverkehrskreis der Leitstelle Suhl seit mehreren Jahren im System Gleichwellenfunk d.h. alle ortsfesten Funkanlagen werden mit der selben Frequenz betrieben. Im Landkreis Sonneberg existieren 4 ortsfeste Funkanlagen, diese befinden sich auf dem Bleßberg, dem Hammerberg, der Wasserwarte in Neufang und dem Bornhügel in Neuhaus am Rennweg.

Einsatzstellenfunk

Vor Ort an der Einsatzstelle kommen tragbare 2m-Band Funkgeräte zu Einsatz. Man spricht vom sogenannten Einsatzstellenfunk. Die Reichweite dieser Geräte ist beschränkt. Die gesamte Befehlskette zwischen Einsatzleiter, Gruppenführer und Einsatzkräften wird meist mit diesem Kummunikationsmittel umgesetzt.

Durch die meist schwierigen Einsatzbedingungen am Einsatzort, wie hohe Umgebungslautstärke und/oder eingeschränkte Kommunikationsfähigkeit durch Tragen vom Atemschutz, wurde die vorhandene Technik sukzessive auf diese Bedingungen angepasst. Zum Beispiel wurden die Handsprechfunkgeräte der Gruppenführer und Maschinisten mit Handmikrofonen ausgerüstet, um die Geräte näher am Ohr tragen zu können. Die Handsprechfunkgeräte der Atemschutzgeräteträger wurden mit Kieferknochensprecheinrichtungen ausgestattet. Über einen Knopf im Ohr wird hier die Stimme des Trägers an das Funkgerät sowie der Funkempfang der Gerätes an den Träger übertragen. Die Sendetaste wird, genauso wie das Funkgerät, separat unter der Kleidung getragen und mittels Handdruck aktiviert.
Der gesamte Funkverkehr im BOS-Funk unterliegt einem bestimmten Syntax d.h. alle Teilnehmer müssen sich an gewisse Kommunikationsregeln halten um ein einheitliches Verständnis der übermittelten Nachrichten zu gewährleisten, um Missverständnisse zu vermeiden und die zeitliche Ausdehnung einer Informationsübermittlung so gering wie möglich zu halten. Diese Bestimmungen sind in der Dienstvorschrift FwDV 810.3 geregelt. Nachfolgend ein paar Beispiele für Funksprüche im 4m und 2m Band.
 
BOS Funk

Der BOS-Funk ist ein nichtöffentlicher mobiler UKW-Landfunkdienst (nömL) in Deutschland, der von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) wie z.B. Feuerwehr, THW, Zoll, Polizei usw. verwendet wird. Er unterliegt bestimmten Richtlinien und Anforderungen wie z.B. Verschwiegenheitspflicht der Funkteilnehmer.
 

Funkspruch zwischen Tanklöschfahrzeug und Leitstelle im 4m-Band:

Funkspruch zwischen Angriffstrupp und Gruppenfürher im 2m-Band:
> Leistelle Suhl von Florian Sonneberg 23/1 - kommen
> Hier Leistelle Suhl - kommen
> Frage Einsatzort - kommen
> Wohnungsbrand Hauptstraße 27 - kommen
> Florian Sonneberg 23/1 verstanden - Einsatzfahrt - kommen
> Leistelle Suhl - verstanden - Ende
> Florentine Sonneberg 23/1 A von Florentine Sonneberg 23/1 C - kommen
> Hier Florentine Sonneberg 23/1 A - kommen
> Florentine Sonneberg 23/1 C rückt unter Atemschutz zur Brandbekämpfung        ins Dachgeschoss vor - kommen
> Florentine Sonneberg 23/1 A verstanden - Ende

Blick in die Zukunft

In naher Zukunft werden Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben - wie Polizeien, Feuerwehren und Rettungsdienste in einem bundeseinheitlichen digitalen Sprech- und Datenfunksystem miteinander kommunizieren können. Der BOS-Funk im TETRA-Standard ist weltweit erfolgreich im Einsatz. Zahlreiche andere europäische Staaten wie Belgien, Finnland, Großbritannien, die Niederlande, Ungarn und Dänemark verfügen bereits über landesweite TETRA-Netze. Ebenso wie Deutschland bauen derzeit u.a. Schweden, Norwegen, Portugal und Österreich TETRA-Netze auf. In Thüringen nutzt die Erfurter Polizei das Digitalfunknetz bereits seit August 2010.
Zahlen und Fakten
Momentan sind in der Feuerwehr Sonneberg-Mitte 13  4m-Band Funkgeräte im Einsatz. Desweiteren stehen für die Abwicklung des Funks an der Einsatzstelle etwa 30  2m-Band Funkgeräte zur Verfügung.
Als Vorteile kann man die Abhörsicherheit gegenüber dem Analogfunk nennen. Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass unter 2 Teilnehmern einzeln ein Gespräch geführt werden kann ohne dass andere Teilnehmern mithören können, da jedes Gerät über eine individuelle Adresse verfügt. Somit können im Bedarfsfall z.B. einer Großschadenslage auch ganze Gruppen zusammengeschalten werden. Die Sprach- und Empfangsqualität wird sich erheblich verbessern. Es wird möglich sein direkt ins das öffentliche Telefonnetz zu kommunizieren. Man wird die Funktion einer Notruftaste nutzen können, die in Verbindung mit einem GPS-Empfänger die genaue Position z.B. an die Einsatzleitung oder Leitstelle übermittelt. Eine Datenübertragung von Bildern und Texten wird möglich sein und bei Funkmeldeempfänger wird die Möglichkeit bestehen, dass alarmierte Einsatzkräfte direkt an die Leitstelle zurückmelden können ob sie einsatzbereit sind oder verhindert. So kann die Leitstelle die genaue Zahl der Kräfte sehen die sich auf dem Weg zum Gerätehaus befinden und ggf. andere Wehren nachalarmieren falls die Zahl zu gering ist.
 
 
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